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Beitrag vom 21.05.2013
Who cares? Sorgeberufe – Ausstellung des Deutschen Frauenrats nach einer Reportage durch AVIVA-Berlin
AVIVA-Redaktion
Die Frage hat eine interessante doppelte Bedeutung. Zum einen: Wer kümmert sich, wer trägt Sorge? Zum andern aber auch: Wen schert´s, wen kümmert´s? Denn Care-Ökonomie, das Sorgen für und...
... Versorgen von Menschen, Tätigkeiten, ohne die keine Gesellschaft überleben kann, ist vor allem Frauensache.
Sie helfen, Kinder auf die Welt zu bringen, pflegen alte und kranke Menschen, erziehen Kinder, sie betreuen PatientInnen, arbeiten mit traumatisierten Jugendlichen oder anderen Menschen in Not, sie putzen Wohnungen und Büros, kochen und waschen oder renken blockierte Rückenwirbel wieder ein. Sie sorgen jeden Tag dafür, dass andere auf die Welt kommen, groß werden, (über-)leben, gesund werden und bleiben, effektiv arbeiten können. Acht Frauen aus Berlin stehen in dieser Ausstellung exemplarisch für die Vielfalt und Verantwortung von Sorgeberufen.
Gemeinsam ist allen: Sie machen ihre Arbeit gern und mit Engagement. Doch für alle gilt auch "Viel Dienst – wenig Verdienst". Denn für ihre qualifizierten und lebenswichtigen Leistungen werden sie nicht angemessen wertgeschätzt. Die systematische Unterbewertung sogenannter frauentypischer Berufe aber ist mitverantwortlich für die fortdauernde Entgeltdiskriminierung.
Frauen verdienen mehr
Der Deutsche Frauenrat fordert seit langem gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit. Die Interessenvertretung von über 50 Frauenverbänden und -gruppen gemischter Organisationen kämpft für die Anerkennung und Aufwertung frauentypischer Berufe. Sie setzt sich für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in allen Erwerbsbereichen ein, auch für mehr Männer in Sorgeberufen.
"Who cares?" ist konzipiert als Wanderausstellung und kann rund um die Themen Frauenerwerbstätigkeit, Entgeltgleichheit, geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, Care-Ökonomie und Sorgeberufe vielfältig eingesetzt werden.
Die Ausstellung beruht auf einer Reportage, welche Sharon Adler (Fotos) und Britta Meyer (Texte) im Jahr 2012 für den FrauenRat erstellt hatten und die in der Ausgabe 2/2012 unter dem Titel "Care-Ökonomie - Wen kümmert's, wer sich kümmert?" erschienen ist. Das Ziel war es, Frauen, die in sogenannten Sorgeberufen tätig sind, in typischen Arbeitssituationen zu fotografieren und sie über ihre Arbeit, deren positive, aber auch negative Aspekte, sowie über ihre Einkommenssituation zu befragen. Im Zusammenspiel dieser Portraits entstand exemplarisch ein aussagekräftiges "Lagebild" von Sorgeberufen.
Die Ausstellung wurde am 7. Juni 2013 im Sozialverband Deutschland in Anwesenheit einiger der portraitierten Frauen eröffnet. Die Ausstellung kann ab August 2013 bestellt und soll deutschlandweit gezeigt werden: Als nächste Station ist Eisenach geplant.
Weitere Informationen zur Ausstellung, den Ausleihbedingungen und den portraitierten Frauen unter:
www.frauenrat.de
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